Techniken
von Paul Flora
Am Markt gibt es von Paul Flora eine große Anzahl von Zeichnungen von den 30er-Jahren bis zu seinem letzten Tag im Mai 2009. Zudem arbeitete er als Illustrator und Karikaturist, bis die freie Zeichnung für ihn übermächtig wurde und er sich nur noch darauf konzentrierte. Die Reduktion seines Publikums auf die Tätigkeit als Karikaturist ging ihm auf die Nerven und er verbrannte seine zu ihm zurück gelangten Karikaturen in einer Tonne im Garten auf der Hungerburg.
Er schuf daraufhin eine große Anzahl an Radierungen und Lithographien als preisliches Bindeglied zu den Drucken und Büchern bis hin zur Postkarte. Diese Taktik steigerte seine Popularität wahrscheinlich im selben Ausmaß wie seine unprätentiöse Zuwendung zu den Menschen. Seine Beliebtheit ist bis heute ungebrochen.

1. Originale
Einmaliges Exemplar, von Hand gezeichnet, teilweise mit Buntstiften oder Aquarellfarben koloriert. Es gibt nur ein Exemplar, abgesehen von möglicherweise ähnlichen Variationen zum Thema.
1.1. Federzeichnung:
Mit der Spitzfeder gezeichnet, im Fall Floras sind es Spitzfedern, deren Produktion eingestellt worden ist (wodurch Fälschungen leichter erkennbar sind), auf handgeschöpften, speziell gefärbten Papieren.
1.2. Bleistiftzeichnung:
Mit Bleistift auf denselben Papieren gezeichnet, wobei diese Gattung bei Flora sehr selten ist.
2. Druckgraphik
Limitierter Auflagendruck in geringer Stückzahl, normalerweise bei Paul Flora bis maximal 200 Exemplare. Die einzelnen Drucke werden nummeriert (bspw. 1/200 bis 200/200) und vom Künstler handsigniert. Die Platten werden normalerweise in der Druckgraphik vernichtet (bei der Radierung wird die Platte gestrichen = durch zwei Kratzer entwertet; in der Lithographie wird der Stein abgeschliffen). Spätere Abzüge sind sogenannte Raubdrucke und verboten (Dali, Picasso…), sind aber relativ leicht zu entdecken, denn es gibt dann auf jeden Fall 2 Drucke mit derselben Nummer!
2.1. Radierung (Kupferstich)
wird mittels Stichel auf Kupferplatte geritzt (Kaltnadelradierung) oder mit einer Teerschicht überzogen und nach der Ritzung geätzt (Ätzradierung). Letztere Technik ist für den Künstler leichter zu machen. Zur Sicherung der Qualität bis zum letzten Druck wird die Platte manchmal verstählt. (Bei unverstählter Platte bricht der Grat nach ca. 50 Abzügen und die Qualität wird deutlich schlechter)
2.2. Lithographie
wird auf einer Steinplatte (griechisch: lithos=Stein) gezeichnet bzw. gemalt und von diesem abgedruckt. Mehrere Farben bedeutet auch mehrere Steine, übereinander liegende Platten ergeben eine neue Farbe. Als Abart gilt die „Zinkplattenlithographie“, ein irreführender Begriff, denn hier wird auf ganz ähnliche Weise eine Zinkplatte bearbeitet, die aber im Rollenverfahren maschinell gedruckt wird und nicht von Hand. Die „Offsetlithographie“ ist hingegen nur ein Poster (siehe weiter unten)!
3. Druck
Im Offsetverfahren gedrucktes Bild, das im Grunde unbegrenzte Auflagen zuläßt (Vorsicht: Fälschlich oft zur Irreführung als Offsetlithographie bezeichnet!). Ab und an zur „Veredelung“ nummeriert und signiert, solche Nummerierung und Signatur ist jedoch nur von theoretischem Wert. Somit sind „Kunstdruck“, „Kunstposter“, „Offsetdruck“ u.dgl. die richtige Bezeichnung für die Technik. Dieses Verfahren wird natürlich auch für Bücher, Postkarten etc. angewandt.
Technisch gesehen hat der Offset-Druck nur die vier Grundfarben (cyan, yellow, magenta, Tiefe = schwarz) und die Punkte liegen in verschiedener Intensität nebeneinander und ergeben im Auge durch die Mischung die Vielfalt der Farbnuancen (vgl. Pointilismus).
Sonderform: Vorzugsausgaben sind Druckwerke im Offsetverfahren, denen bspw. eine Radierung, eine Lithographie oder in besonders bibliophilen Fällen ein Original beigelegt ist. Diese Vorzugsausgaben sind zumeist billiger als deren Einzelkomponenten. (z.B.: Buch „Ein Florilegium“ € 22,- plus Radierung € 230,-, als Vorzugsausgabe zu € 220,-)
3.1 Poster
Paul Floras klare Linien und satirische Motive kommen in Postern durch den Offset-Druck hervorragend zur Geltung. Diese Drucke machen seine Werke einem breiten Publikum zugänglich, da sie sowohl dekorativ als auch sammelwürdig sind. Seine Vögel und venezianischen Szenen entfalten im Großformat ihre volle Wirkung. Der präzise Druck fängt die Feinheiten seiner Schraffuren perfekt ein, ideal für private oder öffentliche Räume.
3.2 Bücher
"Flora-Bücher" bieten einen tiefen Einblick in sein Schaffen. Der Offset-Druck bewahrt die Detailtreue seiner Zeichnungen, von filigranen Strukturen bis zu großen Kompositionen. Diese Werke sind zeitlose Sammlerstücke und bieten einen breiten Überblick über seine künstlerische Vielfalt.
3.3 Kunst-Postkarten
Postkarten mit Paul Floras Motiven sind kleine Kunstwerke. Der Offset-Druck fängt die Essenz seiner feinen Schraffuren und humorvollen Zeichnungen ein. Ideal als Souvenir oder Sammlerobjekt, bewahren sie die künstlerische Qualität auf kleinem Raum.
4. Specials
Zudem sind Besonderheiten und weitere Produkte mit dem Label "Paul Flora" im Umlauf. Beispielsweise exklusives Kunstgewerbe, in Form von hochwertigem Silberschmuck der nicht „von Paul Flora“ angefertigt wurde, sondern nach Motiven des Künstlers. Auch Neuerscheinungen und handsignierte Drucke finden Sie unter dieser Shop-Kategorie.
Achtung vor Fälschungen und Falschbezeichnungen!
Vorsicht – nicht jede Quelle verkauft echte „Floras“.
Alles, was extrem günstig angeboten wird, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fälschung oder zumindest falsch bezeichnet.
Mehr dazu: Echtheit & Fälschungen